Das Europäische Parlament hat am heutigen Dienstag den Vorschlag der Europäischen Kommission, die Zulassung von Glyphosat um weitere zehn Jahre zu verlängern, abgelehnt. Die Abgeordneten fordern die EU-Kommission auf, die Zulassung von Glyphosat, die Ende des Jahres abläuft, nicht zu erneuern und stattdessen den Wirkstoff in den nächsten fünf Jahren vollständig auslaufen zu lassen. Nach der heutigen Abstimmung im Plenum, die nicht verbindlich ist, wird morgen im Ständigen Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel über die Vorschläge abgestimmt. Wenn es dann keine qualifizierte Mehrheit für den Kommissionsvorschlag gibt, liegt die endgültige Entscheidung über die Wiederzulassung bei der EU-Kommission. Martin Häusling, agrar- und umweltpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion fordert die EU-Kommission auf, dem Votum des Parlaments zu folgen:
Das Europäische Parlament hat deutlich gemacht, dass Glyphosat die rote Karte gezeigt werden muss. Es hat eine klare Regelung für die Übergangszeit in Aussicht gestellt, während der die Landwirte ihren Betrieb auf nachhaltigere Alternativen umstellen können.
Es gibt zahlreiche ernst zu nehmende Fragen bezüglich der Sicherheit von Glyphosat, die immer noch nicht beantwortet sind. Es geht dabei nicht nur um die Sicherheit für die menschliche Gesundheit, sondern auch um die Auswirkungen auf das Leben von Tieren und Pflanzen, insbesondere den Verlust von Biodiversität.
Die Grünen/EFA-Fraktion kämpft seit Jahren dafür, dass Glyphosat aus dem Verkehr gezogen wird. Es ist ein Erfolg, dass sich heute Mehrheit der Abgeordneten unserer Forderung angeschlossen hat, der Gesundheit und der Umwelt Vorrang einzuräumen. Nun ist es Aufgabe der EU‑Mitgliedstaaten zu zeigen, dass auch sie die Sicherheit von Mensch und Umwelt an erste Stelle setzen.